KD

25
Jun

25.6.2002

Wenn ich mir in den neunziger Jahren Bücher kaufte, dann geschah das im „Insel“-Buchladen in der Ulmer Tor-Straße. Ich konnte wieder Bücher kaufen, denn seit ich die Literaturwerkstatt für Kinder in der Jugendkunstschule am Ort einmal in der Woche, ausgenommen waren die Ferienwochen, in einem Ganzjahreskurs „betrieb“, hatte ich Zusatzeinnahmen, die meine bis dahin ununterbrochen jämmerlichen finanziellen Verhältnisse, die mir nicht einmal kleinere Sprünge erlaubt hatten, aufbesserten. Eines Tages, Montages vermutlich, denn an diesem meinem damals einzigen freien Tag in der Woche tat ich so etwas Angenehmes wie einen Bücherkauf, der dem Tag eine feine besondere Färbung gab, betrat ich die kleine Buchhandlung und sah mich am Lyrikregal nach Lektüre um, als ich einen großen, sehr schlanken jungen Mann, der sechzehn Jahre alt sein mochte, Schüler, nahm ich an, hübsch, blond, mit länglichem Gesicht, das eine sehr helle Haut hatte, auch in der Art, wie er sich bewegte, ganz meinem Geschmack entsprach, an einem Regal in der Mitte des Ladens wahrnahm, der, als die Buchhändlerin M. ihn ansprach, ob sie behilflich sein könnte, mit sanfter und schöner Stimme,die mich sofort bezauberte, entgegnete: „Danke, ich seh‘ mich nur mal um.“ Er studierte die Bücher im Regal, ich ging auf die andere Seite zu einer anderen Bücherwand und tat, als interessierte ich mich in diesen Minuten für philosophische und theologische Themen, die in den Büchern dort schlummerten; warf zwei, drei Blicke, die üblichen, zur Seite, auf den Schüler mit der sanften Stimme, die schon in mir zu wirken begann. Ich brauchte keines der religionsgeschichtlichen oder -kritischen Bücher in die Hände zu nehmen, um zu wissen: ich hatte eine Begegnung mit einem Engel. So dachte ich, schon vom göttlichen Funken der Zuneigung, der sich in mich senkte, elektrifiziert; so empfand ich. Der junge Mann verließ den Laden, mein Gedanke war: wie kann ich ihn wieder sehen? In einer ein wenig extraordinären Befindlichkeit, in einer nur sehr zart gespürten Entrückung aus dem zuvor sehr alltäglich organisierten Bewußtseinszustand, die schon jeder, den der schelmische Eros mit seinem kleinen Pfeil traf, kennt, ging auch ich aus der Buchhandlung (mit Buch?), schritt ich durch die Straßen, stieg ich in den Bus; „werde ich ihn wieder sehen, und wann, wo?“ Und schon war auch dieses seit vielen Jahren unselig vertraute Bedauern da, ihn nicht angesprochen zu haben. Warum konnte ich das nicht?
- Bewölkt, mit weitflächigen weißen Himmelslandschaften, die unter blauem Gewölbe entweder still ruhten oder träge nach Osten schwammen; sehr warm.
25.6.2002

24
Jun

24.6.2002

Im Juni 1996 versammelten sich in der Mittagszeit an den Samstagen im Lokal „Woodpecker“ zehn oder mehr junge Leute, Schüler, aber auch einige schon Ältere um die Dreißig und darüber um Valérie Lasserre und mich, um die Vorbereitungen für die Dreharbeiten zum Videofilm „Lost in Illusions“ (der diesen Titel noch nicht hatte, sondern als „Strauß-Film“ salopp bezeichnet wurde) zu besprechen, die Ende Juni beginnen sollten – und auch begannen. Diesen Film hatte ich Mitte Januar jenes Jahres initiiert, als Beitrag zum „Medienprojekt“ „Filme einer Stadt“, dessen Ursprung bei Dr. Biege, dem Kulturdezernenten der Stadt, gelegen hatte, der statt eines professionellen Films über Biberach bei der Landeszentrale für politische Bildung und der Landesbildstelle in Stuttgart angeregt hatte, doch engagierte Leute selbst Filme drehen zu lassen, um verschiedene authentische Blicke auf Biberacher Leben zu gewinnen. Etliche Gruppen hatten sich im Januar längst zusammengefunden, als ich mich – in einer Sonntagnacht, als ich nach Kinoarbeit und Mitternacht, von Klaus Leupolz‘ Wohnung zurück zum Kino hastend, von wo aus ich im Auto einer der „Sternchen“-Damen nachhause gefahren werden wollte, dem Radiojournalisten Ulrich S., der, als einer von zwei „Betreuern“ für das Gesamtvorhaben Filmprojekt, denn er hatte schon, auch mit V. Lasserre, Filme gemacht, über diverse Interna Bescheid wußte, auf dem winterkalten Marktplatz begegnet war, der mir auf meine Frage, ob man noch einsteigen könne, gesagt hatte, man könne, aber morgen gingen die von anderen Gruppen eingereichten Exposés schon nach Stuttgart – spontan dazu entschlossen hatte, auch einen Film, über die „Strauß“-Zeit, herzustellen. Noch in der Nacht hatte ich einen Plot und eine Treatment-Skizze geschrieben und das zur Tageszeit dann in der VHS, denn auch sie war in dieser großen sich entwickelnden Aktivität eingebunden, rechtzeitig abgegeben; so hatte dieser Film begonnen. Bis Anfang Juni hatte ich ein Drehbuch geschrieben, schrieb in den Tagen, da das Team, das noch viel mehr – honorarfrei – Mitmachende bekommen sollte, zusammengestellt wurde, auch noch immer daran; doch mußten nun – als Abgabetermin für alle Filme, die parallel zu unserem in jenen Wochen entstanden, war Mitte Juli festgelegt worden – Drehtage bestimmt werden und was wann wo aufgenommen werden mußte. Ich war guter Laune und freute mich, daß nun tatsächlich bald aus dem „Strauß“-Poem, das ich im Winter geschrieben hatte und das eine Textvorlage für den Film war, ein Videomovie hervorkommen würde; und außerdem erhielt ich von der Biberacher Verlagsdruckerei, die Oberschwaben- und andere Bücher, darunter die einiger regionaler Autorinnen und Autoren, druckte, einen Brief, in dem mir mitgeteilt wurde, man sei am Text interessiert und wolle ihn „machen“. So schien dieses Jahr `96 gar recht viel versprechend zu werden. Sogar Martin Heilig, der Kunstmaler, hatte sich dazu bereit erklärt, eine kleine Rolle zu übernehmen: die Rolle, die er in der Achtundsechzigerzeit in Biberach eingenommen hatte; allerdings, ich war nicht unschuldig daran, im Film mit pessimistisch-rückblickendem Charakter, was ihm nicht recht behagte. Ich saß Samstag Mittag im „Woodpecker“, hatte mein große Tasse Tee vor mir, Valérie, die Neuzehnjährige, die in diesen Monaten Abitur machte, die Regie führte und Kamerafrau war, dazu Mitproduzentin, sagte dem Team, wer was wann tun sollte, wer wann eine Vollzugsmeldung vorzulegen hatte, notierte Drehzeiten in das immer noch in Umarbeitung befindliche Drehbuch, zu dem auch sie während der zurückliegenden Tage Zusätze oder neue kleine Texte geschrieben hatte; der organisatorische Aufwand insgesamt war in der Zeit vor diesen Samstagen schon erheblich gewesen, kurzfristig mußte dies und das umdisponiert werden, Drehorte wurden verworfen und neue gesucht. Alles machte mir Spaß, da ich außer Schreiben vorerst nicht mehr viel zu tun hatte. Das Team begann zu arbeiten. Ich saß eines sehr schönen Samstags also an einem der Tische seitlich vor dem „Woodpecker“-Lokal, unter einem Sonnenschirm, und genoß etwas, das soeben der Kunstmaler, in einem gemischten Tonfall aus Belustigung und gespielter Entrüstung, gesagt hatte: „Der macht das doch bloß, um hier seine erotischen Bedürfnisse zu befriedigen.“
- Sonnig, bewölkt, ein schöner Spätjunitag.
24.6.2002

23
Jun

23.6.2002

Meine Mutter erkannte diese Ungeduld in mir, die ich meist schlecht verbergen konnte und die sich an verschiedenartigen Lebensäußerungen zeigten, durch sie erst sichtbar wurde, mit einiger Besorgnis und sagte einmal in den Siebzigern: „Du gibst immer so schnell auf, das gefällt mir nicht an dir.“ Es war vermutlich die Ursache für diese Feststellung, die eine Ermahnung mit sich führte, etwas Praktisch-Alltägliches, Handwerkliches vielleicht, gewesen, an dem herumzufummeln, „bastelnd“ einem Gegenstand oder einer Tätigkeit doch noch eine sinnfällige Nützlichkeit zu geben, ich entnervt bleiben ließ. Ich entgegnete, wie ich genau reminiszieren kann, nichts darauf; wußte freilich, daß etwas Wahres daran war. Schnell reagierte ich in gebändigter kleiner Wut, innerlich aufgebracht, wenn etwas, und dies Etwas hatte oft, aber nicht nur, die diffusen Eigenschaften von Erwartungen und Hoffnungen, die einzutreffen hatten, an sich, nicht „funktionierte“. War dies der nicht ganz und völlig aufgelöste Rest des kindlichen Jähzorns, von dem meine Mutter mir, eher amüsiert, erzählt hatte, nachdem ich ins Erwachsenenalter ein Stück hineingegangen war, daß ich ihn, mit aufstampfenden Füßen und Schmähungen, gehabt hatte? Der in der sublimierten Verhaltensweise der Ungeduld eben auch auf etwas Unausgesprochenes hin zutage kam, das ich nicht sofort haben konnte? Andererseits bleib ich bei einer Sache, wenn ich, durch kleine oder größere Erfolge, den Eindruck gewonnen hatte, damit ließe sich zu etwas kommen. Schließlich hatte ich, um nur dieses Beispiel, das aber für jene Zeit der ersten siebziger Jahre gar kein schlechtes ist, das Schreiben der Trivialromane nicht nach zwanzig Seiten abgebrochen, sondern immer recht zügig die Manuskriptseiten gefüllt und dafür drei oder vier Wochen fast täglich stundenlang zuerst an der mechanischen Reise-, dann, ab Herbst `74, an der IBM-Schreibmaschine gesessen. (Dann allerdings, 1975, liefen diese „Geschäfte“ nicht mehr, obwohl ich gerade in diesem Jahr viel daran setzte, Trivialromanmanuskripte und Exposés unterzubringen, aber was ich einschickte, gefiel nicht mehr, und das hatte seinen Grund darin, daß mir diese Schreiberei nicht mehr zusagte und ich nachlässig darin wurde; ich wollte und wollte nicht; wieder dieser Widerspruch in sich, für den auch literarische Skrupel verantwortlich waren, denn ich konnte doch nicht dazu beitragen, mit solchen „Dingern“ das arme Volk zu verblöden; trotz pragmatischen Denkens, das ich aufbringen konnte, wenn meine Finanzen es erforderten ...) Wenn ich dachte – oder auch nur ahnte, was auch ein kognitiver Vorgang ist, nur auf einer tieferen und deshalb „gewisseren“ Ebene – daß ein „Etwas“ meiner Aufmerksamkeit und Mühe wert war, dann gewann es meine Hartnäckigkeit; wenn es diese Voraussetzung nicht an sich hatte... In späterer Zeit, Ende der Siebziger, Anfang der Achtziger, als mir nichts mehr gelingen wollte und ich überhaupt keine Aussichten mehr hatte, aus dem Schreiben Geld zu erhalten, und ich schrieb nur noch kleine Texte und versuchte mich in Gedichten, und ich mich mit der unverändert vorhandenen Absicht, Schriftsteller zu werden, quälte und meine Unzufriedenheit eine Lebensunlust erreicht hatte, die mir unerträglich zu werden begann, sagte meine Mutter wieder einmal: „Laß es doch bleiben, es wird doch nichts.“ Und ihre Einschätzung meiner Anstrengungen ärgerte mich auch noch. Und das schwierig zu haltende Gleichgewicht zwischen Geduld und Gleichgültigkeit hatte sich zu Ungunsten der Geduld verschoben, und Ungeduld mit meiner gesamten Lebenslage ließ mich allmählich gleichgültig werden; auch der Literatur gegenüber.
- Heißer Tag, den manchmal größere Wolken verdüsterten, als käme ein Gewitter; unbeständige Wolkensituation.
23.6.2002

22
Jun

22.6.2002

Es ist eine meiner Charakterschwächen, daß ich schnell ungeduldig werde. Ich stellte das zuerst in den beiden letzten Jahren in der Schule fest, als im Deutschunterricht „Teamarbeit“ eingeübt werden sollte. Also hockten wir in Gruppen um Schultische herum und diskutierten erst einmal so ausführlich über das mit weißer Kreide an der dunkelgrünen Tafel an der Stirnwand des Klassenzimmers angeschriebene Thema, ehe jemand von uns – fast alle oder alle der Glorreichen Sieben saßen dann um einen der an der hinteren Wand stehenden Tische – damit anfing, aus dem Belaberten Sätze zu formulieren und diese auf Papier zu schreiben. Das dauerte keine fünf Minuten, da war ich schon gelangweilt und hatte die Leistungskraft meiner Aufmerksamkeitssensoren so reduziert, daß ich höchsten noch träge empfundene und ebenso ausgesprochene Gedanken hatte, als die anderen noch das Für und Wider des dialektisch zu bewältigenden Stoffes in seiner ausufernden Unübersichtlichkeit beredeten; weil ich schon aus vorherigen Bemühungen an anderen Vormittagen um „teamgerechtes Arbeiten“, es war eben als pädagogische Mode aufgekommen, die wohl ein Gemeinschaftsgefühl hervorrufen sollte, oder was auch immer, wußte, daß nichts „Gescheites“ herauskommen würde. Ich glaube, ich hatte keine große Lust dazu, die über die verschiedenen Heftseiten und Notizblockblättern verteilten „Arbeitsergebnisse“ dann in eine einigermaßen homogene Form zu bringen, überließ das anderen. Mit dem auf solche Weise zusammengefügten Text identifizierte ich mich keineswegs. Ich war der Ansicht, daß ich mit der jeweiligen Problematik allein Besseres zustande gebracht hätte. Wenn ich an etwas schrieb, dann sollte es auch als mein Text zu erkennen sein. Diese Art fortschrittlicher Pädagogik, die sich in solchen Unterrichtsformen auch selbst erprobte, hielt ich für unnötig. Ich hatte nicht die Geduld, mich durch diese durcheinander schwirrenden Ansichten und Ansätze zu kramen, sie zu bedenken, die falschen Gänge abzuschreiten. Es dauerte mir zu lange, bis man zu Potte kam, das halbgare Produkt war nicht nach meinem Gusto; denn mit etwas Geschmack durfte solch ein Sprachmenü ja angerichtet sein. Im übrigen sollte ich zugeben, daß auch ich immer meine Schwierigkeiten hatte, beim Verfassen von Deutschen Aufsätzen zu Potte zu kommen. Ich hatte Angst – ich hatte vielleicht keine Angst vor dem weißen Blatt, sondern ein starkes inneres Druckgefühl, das ich mit siebzehn längst kannte, das Gefühl, umso stärker unter Druck zu stehen, je länger ich vor dem leeren Blatt darauf wartete, ein Wort und den ersten Satz auf es setzen zu können; ein psychischer Propfen saß auf dem Behältnis, in dem der Text sich auszudehnen begann, jedoch noch ohne Syntax, ohne Stil, zusammenhanglos, und ließ den Druck, den dieser sich nebulös bildende Text verursachte, nicht entweichen. Einmal war meine Unfähigkeit, mit dem Schreiben zu beginnen (während vor und neben mir schon seit zwanzig Minuten eifrig gekritzelt wurde), so ausgeprägt, daß ich, als nach einer Dreiviertelstunde noch immer kein Textbuchstabe oben in der weißen Seite stand, mir sagte: „Ich gebe leer ab, das war’s. Mir fällt gar nichts ein.“ Dann, ich wußte nie, wie, kam der erlösende Augenblick, der ja stets kam, auf den ich aber elend lange warten mußte, in dem sich, ganz undramatisch, die Schreibblockade lockerte und ich anfangen konnte zu schreiben und dann in einem Fluß, ohne jemals in längeren Pausen den Gedankengang überdenken zu müssen, das Thema abhandelte. Ich habe solche Zustände noch heute und werde sie nie vermeiden können. Meine Ungeduld, mit dem Schreiben endlich anzufangen, verstärkte nur immer die Hemmung; ich wollte schon geschrieben haben, bevor ich zu schreiben begann. Der Text, der sich in mir als nichtgedachte vorsprachliche gefühlte Sphäre entwickelte, sollte, so wohl ist das zu verstehen, ohne Umweg über die Feinmotorik des Schreibvorgangs auf’s Papier springen. Oder wie sonst?
- Sonnig, zeitweise dunklere Wolken, die Schatten gaben. Heiß.
22.6.2002

21
Jun

21.6.2002

Als ich gestern am Abend in Prousts Essay „Über den ‚Stil‘ Flauberts“ gelesen habe und an die Zeile „Gewiß, wenn in einer sublimen Passage Madame Arnoux und Frédéric Sätze wechseln wie: (...)“ vorangekommen bin, ist in mir die Szene aufgestiegen, wie ich des Sommers 1974 auf der sacht nach vorn und wieder zurück schwingenden Polstersitzfläche der bunten Hollywoodschaukel saß, die auf dem länglichen Rasenstück vor der Westseite des Hauses in der Lindelestraße, das von der bräunlich-ockerfarbenen Fassade durch den mit Kies bestreuten schmalen Weg, der zur Südseite des Gartens verlief, abgetrennt wurde, stand, und Flauberts Roman „Die Erziehung des Gefühls“ (oder: „Die Erziehung des Herzens“) las. Diese Desillusionierungsgeschichte eines jungen Mannes, der aus der französischen Provinz in die Liebes- und Revolutionsunruhen in der Pariser Gesellschaft der Jahre vor 1848 gerät, schien mir, ungeachtet der rein literarischen Gründe, die mich dazu veranlaßten, meinen ersten Flaubert-Roman zu lesen, eine nützliche „korrigierende“ Wirkung auf meine gesellschaftsverändernden Intentionen, von deren Berechtigung ich ja sehr überzeugt war, insofern zur Verfügung zu stellen, als mir ebenfalls sehr bewußt war, daß all diese Hoffnungen und Träume, Utopien vielleicht doch, die auf den Willen der Menschen zu einer menschenwürdigen Gemeinschaft zielten, zu ihrer Erringung, an den beharrenden und ihre Macht auf die vielfältigste Weise einsetzenden Kräfte der alten Verhältnisse scheitern können. So kam es ja auch. Dieser Roman bestätigte auch meine damals schon immer vorhandene Skepsis, ob es gelingen könnte, den Alten Adam auf den Weg zum Neuen Menschen zu bringen, denn ich war als Linksaktiver alles andere als naiv. In jener Zeit las ich auch Schopenhauers „Aphorismen zur Lebensweisheit“, die sich mit dem marxistischen positiv-kämpferischen Denken und Handeln nun gar nicht vertrugen. Ich war eben auch der Ansicht, daß man ohne eine zumindest fragmentarische Einsicht in die bürgerlichen Äußerungsformen (Philosophie, Politik, Literatur, Kunst usw.) eine überwindende Alternative dazu gar nicht als zwingend notwendig einsehen konnte. Ich saß, manchmal mit den Beinen die Polsterschaukel, die meine Mutter in einem der Jahre zuvor gekauft hatte, in eine sanfte Bewegung versetzend, und blätterte eine Seite um die andere in diesem Buch um; hinter mir, am Holzzaun, blühten und dufteten die blaßroten Heckenrosen aus ihrem Gesträuch, das sich entlang des Zauns bis zum großen Baum, der verstümmelt war, weil ihm in den Sechzigern kranke Äste abgenommen worden waren, in der Mitte dieser Gartenseite zog; Wespen schwirrten in nicht ungefährliche Nähe heran, Fliegen, dicke, schwarzgrün schillernde Fliegen, störten meine sommerlich-ruhige Lektüre-Idylle mit ihrem häßlichen Zickzack-Sirren, ich schlug mit dem Buch nach ihnen. Hinter mir, hinter der Rückenwand der Schaukel, hinter Hecke und Zaun, fuhren in sommerlicher Langsamkeit die Autos die Straße hinauf und hinab, nicht sehr oft. Aus den umgebenden Richtungen verschiedene Geräusche aus anderen Gärten, die hier groß waren, das helle Surren eines Rasenmähers, oder leiser und lauter ab- und anschwellende Stimmen, mit einem Lachen dazwischen, in das ein Ruf fiel; feines, kaum zu hörendes Gläser- oder Flaschenklirren, das plötzliche Scharren eines harten Gegenstandes, vielleicht eines Gartentisches, der aufgestellt und in die richtige Ecke geschoben wurde; alles von der Entfernung und der warmen Luft so gedämpft, daß es meinem Ohr nicht lästig wurde und die Ereignisse im Paris der Vierziger des 19. Jahrhunderts, in die ich lesend verwickelt war, in unaufdringlicher Behutsamkeit in eine sommervorstädtische Gartenszene in der Mitte der siebziger Jahres des 20. Jahrhunderts einlullten; in solchen Umständen und auf solche Weise zu lesen kann ja zu einem leichten Trance-Zustand führen. (Der Titel meiner Erzählung übrigens, die ich in diesen Wochen schrieb, „Die Formierung der Gefühle“, verdankte sich, wie man sieht, diesem Roman Flauberts.)
- Mittags sonnig, nachmittags eher eingetrübt, und kühler der Tag als die dahin gegangenen. Gegen Abend versuchte das Sonnenlicht durchzubrechen, was ihm nicht so recht gelang.
21.6.2002

20
Jun

20.6.2002

Solche trocken repetierten Angelegenheiten geschahen in ihrer Wirklichkeit des sommerlich summenden Frühjahrs vom Jahr 1976 freilich in der lebendig-pulsierenden und keineswegs nur von der schon heißen Atmosphäre eines über Biberach und Oberschwaben und überhaupt über dem Südwesten der Bundesrepublik verharrenden Hochs begünstigten Stimmungslage der Kleinstadtbewohner, oder doch wenigstens, um die Einschränkung zuzulassen, daß bestimmt nicht jeder von ihnen in jenem Frühjahr sich in einer frei fühlenden, oder Freiheit fühlenden, jugendlichen zumal, Stimmungssituation befunden haben mochte, im – nun erscheint mir dieser Begriff wieder, und ich gebrauche ihn auch wieder – Lebensgefühl derjenigen jungen Leute, die sich, wie nah im imaginären Zentrum oder eher entfernt an dessen peripheren Rändern auch immer, als der „Szene“ zugehörig dachten und definierten – und wir Bewohner der Karpfengasse 24, in gar nicht so abwegig erscheinender Weise durchaus Bewohner eines Elfenbeinturms, durften uns unbestritten zu ihr zählen. Alkohol trug bei mir in diesen Monaten, in denen ich den müßiggängerisch-flaneurhaften Lebensstil eines sehr freien Kleinstadtbohemiens und -intellektuellen genoß, der auf einem Konto bei der Kreissparkasse hatte, was er dafür benötigte (denn das Studentenwerk Stuttgart hatte, obwohl ich mein Studium längst nicht mehr an der Universität pflog, eine satte Befög-Nachzahlung überwiesen), zu der gesteigerten Empfindungsfähigkeit bei, die auch aus dem Bewußtsein der schönen Jugend und der guten Talente, über die zu verfügen ja auch ein gespürtes Glück, das das Selbstbewußtsein beflügelte, ist, ihre Ingredienzien bezog. Ich pendelte zwischen meinem dunklen Zimmer in der „Karga“, dem „Strauß“, der Stadtbücherei, dem „Rebstock“, der Wohnung auf dem Hühnerfeld,zu der mich der Stadtbus brachte und mit dem ich, wochentags, auch zurück fuhr, den Auftrittsorten-, sälen, an und in denen die Jazzgruppen, die unser Jazzclub von auswärts in die Stadt holte, hin und her, und immer stand genug Gin, und O-Saft und Bitter Lemon von Schweppes, im Kühlschrank in meinem Zimmer. Es war meine Gin-Phase. An manchen dieser Tage, doch insgesamt zu selten, hockte ich hinter meiner roten IBM-Kugelkopfschreibmaschine, damals ein Erzeugnis fortgeschrittener Bürotechnik, und versuchte, an einem Manuskript weiter zu schreiben, das ich im Winter begonnen hatte; es sollte eine Jugendlichen-, eine Schülergeschichte werden, doch zu sehr lenkte „das Leben“ mich immer davon ab in seine Tage und Nächte. Auf so selbstverständliche Weise, daß es mich erstaunte, befreundete ich mich mit einem Siebzehn-, höchstens Achtzehn-jährigen hübschen großen schlanken jungen Schüler; auch auf ihn hatte ich zwei Jahre zuvor schon in aller Heimlichkeit meine vorbei gleitenden Beiläufigkeitsblicke gerichtet. Er hatte einen etwas älteren Bruder, der mir 1973 ebenso gut gefiel; mit seiner Prinz Eisenherz-Frisur hatte er beim Rockfestival, zu dessen Erfolg auch Manfreds „Agitprop“-Gruppe ihren Anteil beigetragen hatte, auf der Bühne gestanden und, seine E-Gitarre bearbeitend, als Leadman seiner Gruppe seine Songs ins Mikro gesungen. In seinen hautengen Jeans und im T-Shirt war er so hübsch, so erotisch! Akademikersöhne. C.M., der jüngere, war ein begabter Zeichner und er malte auch; wir kamen überein, ein Kinderbüchlein mit dem Titel „Der blaue Elephant“ zu schreiben und zu illustrieren, doch nie wurde etwas daraus, und ich war schuld daran, nie fand ich in meinem unruhigen Hin und Her Muße und Konzentration dafür. Einmal im Frühjahr `76, zur Abwechslung hatte ich am Abend zuvor aus lauter innerer Erregung viel Whisky konsumiert, schlief er eine Nacht lang neben mir, die ich größtenteils, keineswegs betrunken genug, um nicht mehr aktiv werden zu können, schlaflos neben ihm verbrachte, denn keusch blieben wir, nichts geschah. Am Vormittag meinte er: „Mir dir zu schlafen ist ja ganz nett“, und das gab mir doch zu denken. Schnell rief er seine Mutter an, denn kein Wecker rasselte mehr bei mir, und schlüpfte aus dem Haus. Wir verloren einander ziemlich bald wieder aus den Augen. Als ich Jahre danach im „Sternchen“ in einer ruhigen Minute an der Theke stand, kam er mit Kindern, seinen, aus dem Halbdunkel des Saals an mir vorüber, er kannte mich noch, wir plauderten für zwei Minuten. Inzwischen lebte und arbeitete er, in einem sozialen Beruf, wenn ich mich gut genug erinnere, in einem Dorf in der Gegend. Seit fast zwanzig Jahren weiß ich nichts mehr von ihm.
- Sonniger schwüler Tag, der sich zum Abend hin eingraute; ein Gewitter nahte, rülpste auch ein paar Mal dumpf, sein Regen fiel und vertröpfelte sich, als der Wolkenhimmel, der um 22 Uhr noch immer nicht völlig die Verdunkelung erreicht hatte, ganz Nachthimmel war.
20.6.2002

19
Jun

19.6.2002

Mitte der sechziger Jahre wurde C.-W. Hoffmann in Biberach der jüngste Oberbürgermeister der Bundesrepublik. Er war groß und sah gut aus und stammte aus der Gegend von Stuttgart, der Vater war eine Persönlichkeit. Er hing sich die Amtskette um den Hals und lenkte danach sechsundzwanzig Jahre lang, bis 1993, die Geschicke der Stadt. Er war kunstsinnig oder galt dafür wenigstens in den besseren Kreisen und er lebt noch, inzwischen als Rechtsanwalt und Ehrenbürger der Stadt. Zweifellos in vielen Dingen ein Mann mit Verdienten, konnte er jedoch im Juni `76 nicht an sich halten und ordnete an, in der „Galerie in der Unteren Schranne“, die im ersten Stock der Stadtbücherei seit Jahren Ausstellungen bot, zwei Bilder von Manfred Schmidt abzuhängen, nach einem Hinweis aus CDU-Kreisen (er gehörte noch nicht dieser Partei an), die sich an diesen Bildern stießen, in denen der CSU-Boß F.J. Strauß aufgrund seiner hinlänglich bekannten Äußerungen in die Nähe des Nationalsozialismus gerückt wurde. Manfred lebte inzwischen in einer winzigen Kammer im obersten Stock der „Karga“ und so erhielt ich schnell die Nachricht, daß aufgrund dieser politisch motivierten Zensurmaßnahme des Oberbürgermeisters alle Ausstellenden dieser „Folge 2“ einer „Szene Biberach“ betitelten Präsentationsreihe ihre Bilder abgehängt hätten, nachdem Dieter „Johnny“ Arnold, der in den Siebzigern als Künstler und Kunstberater des Gemeinderats die avancierten Strömungen der Kunst vertrat und förderte, beschlossen hatte, aus Solidarität – dieses Wort war damals unter Künstlern noch nicht unbekannt – seine Objekte (oder Bilder) ebenfalls von der Wand zu nehmen; so bestand also diese Ausstellung in ihren letzten Tagen aus weißen Wänden. Nach der sogenannten „Below-Affäre“, die nur ein Affärchen gewesen war, zu dem Plakat und Bilder des Stuttgarter Frank Below ein Jahr zuvor Anlaß gegeben hatten, weil die Durchschnittsbiberacher von den gezeigten „Homo-erotische(n) Bekenntnisse(n) eines Empfindsamen“, die nicht ganz ihren Geschmack und ihre Weltsicht getroffen hatten, gar nicht so viel hatten wissen wollen, erregte nun diese OB-Eigenmächtigkeit mit zweifelhafter rechtlicher Grundlage die Künstlergemüter. Statt einer Finissage wurde eine Diskussion angekündigt und geführt. Ich hatte das Vergnügen, für’s lokale Blatt einen Bericht zu schreiben. (Ich spare mir am Anfang und Ende die philologisch korrekten Anführungszeichen):
„Sie haben deutlich Zensur ausgeübt“
Zu einer Diskussion über ein „heißes Eisen“ in der „Schranne“ – OB Hoffmann stellt sich der Kritik
„Herr Oberbürgermeister, Sie haben hier deutlich Zensur ausgeübt“, sagte einer der Diskussionsteilnehmer, und Oberbürgermeister Hoffmann meinte zu Beginn der Diskussion im Dienstagabend in der Schrannen-Galerie, zu der die Aussteller der Folge 2 im Rahmen der „Szene Biberach“ als Abschluß der Ausstellung eingeladen hatten, daß er es etwas außergewöhnlich fände und etwas betrübt sei, eine Diskussion über Exponate zu führen, die „aus Gründen falsch verstandener Solidarität“ nicht mehr an den Wänden hingen. Was war geschehen?
Die Vorgeschichte: Am Freitag letzter Woche wurde OB Hoffmann von einem Unbekannten darauf hingewiesen, daß zwei zusammengehörende Bilder von Manfred Schmidt Straftatbestände erfüllten; daraufhin besichtigte der OB gemeinsam mit einem hinzugezogenen Rechtsanwalt die Ausstellung, und die beanstandeten Bilder wurden aus der Galerie entfernt und in einem Nebenraum deponiert. (Der Text zu den Bildern lautete: „An CSU/CDU – führt einen ehrlichen Bundestagswahlkampf 1976“, und die Bilder: Hitler, betitelt „Unser Mann“, und ein Plakatentwurf nach einem alten CDU-Plakat, betitelt „Unsere Wege führen zum Glück – CSU“, mit einem aus „Bildzeitung“-Köpfen geformten Hakenkreuz als Sonnenaufgang.) Nachdem die Aussteller diese Maßnahme des OB nur zufällig bemerkt hatten – da, wie Dieter Arnold, einer der Aussteller der Folge 2, bemerkte –, vorher keine Information darüber erfolgt sei –, erklärten sie sich mit Manfred Schmidt solidarisch und entfernten ihre Exponate ebenfalls.
In der Diskussion, zu der ungefähr dreißig Interessierte gekommen waren, versuchte OB Hoffmann seine Maßnahme zu rechtfertigen. Als Verantwortlicher der Stadt habe er dafür zu sorgen, daß Ausstellungsobjekte, die – speziell in diesem Fall – eine Beleidigung der durch diese Exponate betroffenen Partei und die Verwendung eines nationalsozialistischen Emblems darstellten, entfernt werden müßten. Nachdem auch er gesehen habe, daß diese Bilder „nicht hängen bleiben“ könnten, habe er einen Rechtsanwalt zur Begutachtung hinzugezogen, dessen „Beurteilung“ der Bilder er auch in einem Brief an M. Schmidt, den er zu Beginn der Diskussion verlas, zitiert habe. Laut dieser Beurteilung sei es auch fragwürdig, ob das betreffende Bild (CSU/CDU) „Kunst im Sinne von Artikel 5 Abs. 3 Grundgesetz“ sei. Es fehle jener ästhetische Gehalt, der zum Begriff der Kunst gehöre. Aber selbst dann ändere dies nicht an dem strafbaren Tatbestand. Auch bedauerte der OB, daß der Produzent dieser Bilder die Grenzen, die der Aussage des Grundgesetzes, wonach Kunst frei ist, durch die allgemeinen Gesetze gesetzt sind, nicht bereit sei zu akzeptieren und so womöglich anderen Ausstellern Schaden zufüge.
H. Kaesdorf meinte daraufhin, warum die betroffene Partei denn nicht den üblichen Weg einer Privatklage gegangen sei; durch die Maßnahme des OB sähe es so aus, als identifiziere die Stadtverwaltung sich mit der CDU. Sowohl auf die Verantwortlichen der Stadt wie auch auf die CDU sei ein „sehr schlechtes Licht“ geworfen worden, und – was Kaesdorf später anmerkte – habe der OB dieser Partei die wünschenswerte Auseinandersetzung mit den Aussagen in Schmidts Bildern abgenommen. OB Hoffmann fragte, warum ein Künstler zu solchen „provozierenden“ Mitteln greifen müsse, warum keine formal subtileren Mittel gewählt worden seien, bei deren Verwendung dann keine strafrechtlichen Bedenken vorhanden gewesen seien.
Dieter Arnold, der ebenfalls ein Hitler-Bild und Hakenkreuz in Bildern verwendete, fragte, wieso nun seine Objekte, die ja auch den „Tatbestand des Nichterlaubten“ erfüllten, nicht abgehängt worden seien, worauf OB Hoffmann erwiderte, seine Exponate hätten eine formal gelungenere Aussage gemacht, wobei der künstlerische Gehalt auch überwiege. Im übrigen denke man ja, „wenn Hakenkreuz und Lederhose“ in einem Bild erschienen, sowieso an Strauß.
Manfred Schmidt führte dann aus, daß er mit seinen Bildern Aufmerksamkeit für den gefährlichen politischen Rechtstrend habe provozieren wollen. Für ihn sei das Bild sein Medium, mit dessen Hilfe er „auf die Gefahr des Faschismus“ aufmerksam mache; gerade die Behinderung, die er nun erfahren habe, habe doch verdeutlicht, daß die Aussage der beanstandeten Bilder berechtigt gewesen sei. Mit „schöner Kunst“ für einige Eingeweihte könne man seiner Ansicht nach nicht viel verändern; ihm käme es darauf an, mit seinen Bildern zu politischen Veränderungen beizutragen. Auch sei – wie andere Diskussionsteilnehmer ebensfalls mehrmals betonten – ein Rechtsanwalt wohl kaum kompetent, den künstlerischen Gehalt zu beurteilen, was sich auch daran zeige, daß sein Hitler-Bild gemalt und nicht, wie in der Beurteilung stand, gedruckt sei.
Dem Vorwurf, daß der Oberbürgermeister zensiert habe, um bestimmten Machtverhältnissen in Biberach Rechnung zu tragen, sprach Hoffmann dagegen, indem er wiederholt erklärte, daß er als Verantwortlicher für die Schranne nicht zusehen könne, daß [wenn] Objekte, die Straftatbestände erfüllten, hängen blieben. Allerdings konnte er diesen „unangenehmen Beigeschmack“, die seine Entscheidung hervorgerufen hat, im Verlauf der Diskussion nicht verschwinden lassen. Wer in Biberach überhaupt noch ausstellen wolle, wenn diese Praxis offizieller Stellen bekannt würde, fragte schließlich Martin Heilig und fügte hinzu, daß das beanstandete CSU-Bild durchaus vielschichtig interpretiert werden könne. Ein anderer Diskussionsteilnehmer fand es bedenklich, wenn Beamte sagen dürften, was Kunst sei und was gezeigt werden dürfe. Außerdem sei die Entscheidung des OB, daß Straftatbestände gegeben seien, überhaupt nicht durch die einzige Institution, die das letztlich beurteilen könne, nämlich das Gericht, bestätigt worden; und solange dieser Tatbestand nicht eindeutig geklärt worden sei, müsse – gerade, was die Kunst betrifft – die Meinungsfreiheit vorgehen. Der „selbstherrliche Zug“ des OB sei „verwerflich.
Heilig meinte auch, daß der Rechtstrend im allgemeinen politischen Geschehen sich nun auch „automatisch“ auf kulturelle Belange in Biberach auswirke. Und die Ängstlichkeit mancher Verantwortlicher der Stadt habe sich, wie Kaesdorf am Beispiel einer länger zurückliegenden Ausstellung im Museum ansprach, noch verstärkt, und auch Schmidt meinte, daß unbequeme Leute „abgestempelt“ würden, indem man Ausstellungsobjekte – wie bei der Jahresschau 75 geschehen – zurückweise, weil sie „sittlichen“ oder politischen Anstoß“ erregen könnten. Jeder – so ein anderer Teilnehmer –, der zukünftig in Biberach ausstellen möchte, müsse sich nach den Ereignissen um die Below-Ausstellung und der „Folge 2“ fragen, ob er ausstellen dürfe, was für sein künstlerisches Selbstverständnis wichtig ist. Die Funktion von Künstlern innerhalb einer bestimmten Gesellschaft sei auch dadurch charakterisiert, daß sie Impulse zu Veränderungen gäben, doch in Biberach schwebe mittlerweile „ein Damoklesschwert“ über ihren Köpfen.
Wenn durch solche Zensur-Maßnahmen, wie die Entscheidung des OB sie darstelle, die Konfrontation des Bürgers mit bestimmten Gedanken eines Künstlers verhindert werde, erweise man letztlich Demokratie und Freiheit – in deren Namen die Bilder entfernt worden seien – einen schlechten Dienst. Wenn der OB jetzt sage, daß man „die Leute zum Narren halte“, wenn sie in den letzten Tagen beim Besuch der Galerie leere Wände vor sich gehabt hätten, müsse man auch bedenken, daß durch das Fehler der Exponate ebenfalls Gedankenprozesse angeregt worden sein könnten, warum die Aussteller sich genötigt sahen, durch das Abhängen der Bilder gegen die Maßnahme des OB zu protestieren. In diesem Zusammenhang sprach Heilig auch noch davon, daß die Einschätzung der „Folge 2“ als „Wassersuppe mit Polit-Aroma“ den Exponaten kaum gerecht geworden sei, und auch das zeige, daß man sich allgemein scheue, nichtkonforme Meinungen anzuerkennen.
Gegen Ende der Diskussion wurde noch auf den zu gründenden Kunstverein eingegangen und gefragt, ob dann solche Maßnahmen zu vermeiden wären; wobei die Beteiligten sich jedoch darin einig waren, daß auch dann die Bedingungen, aus denen heraus die fragwürdige Entscheidung des OB resultiere, nicht aufgehoben seien. – kd
- Am frühen Vormittag noch grau, langsam drang Sonnenschein durch, der dann den ganzen Tag ohne jede Unterbrechung bediente. Sehr warm.
19.6.2002

17
Jun

17.6.2002

Ich habe heute im Internet nachsehen müssen, wann Peter Handkes Film „Die linkshändige Frau“ in die Kinos kam. Es war 1978 und nicht 1979, wie ich geglaubt habe zu wissen. Das frühere Wissen, daß dieser Film im Mai `78 als offizieller deutscher Wettbewerbsbeitrag während der Filmfestspiele in Cannes lief, hat sich reaktiviert. Das Buch erschien 1976, und da ich ein Exemplar der Erstauflage habe, muß ich es in diesem Jahr gekauft haben, aber ich habe, gestern, als ich es im Bücherregal betrachtet und nicht in die Hand genommen habe, gedacht, es sei erst in einem Jahr am Ende jenes Jahrzehnts veröffentlicht worden. War es also 1978, als der Film im „Urania“-Kino gezeigt wurde? Oder erst 1979? Ging ich, wenn die Jahreszahl „1978“ geschrieben werden muß, von der Karpfengasse 24 zum Kino oder von der Hermann-Volz-Straße, wo ich im dreistöckigen gelben Wohnblock ab Mitte Juli `78 mein Zimmer in der Wohnung meiner Mutter, in unserer Wohnung, benutzte, weil die „Karga“ im Juli aufgelöst wurde? Lief der Film im Frühjahr, „nach Cannes“, oder im Herbst? Ich werde den Kinobesitzer fragen. Im „Urania“-Foyer drängelten sich, wie zwei Jahre zuvor bei „Satansbraten“, die Kinogeher, aber nun nicht nur Cinéasten, sondern auch Literaturfreunde, denn Handke sollte kommen, um seinen Film nach seiner Erzählung vorzustellen. Gerüchte schwirrten herum, die wissen wollten, daß der berühmte Schriftsteller nicht kommen würde. Vor vollem Saal, vor überfülltem, stand Adrian K. dann und äußerte sein Bedauern, mit Befremden gemischt, daß H. nicht angereist sei, zur Begründung seiner kurzfristigen Absage aber einen Brief geschickt habe; den las er vor. Neben anderem hieß es darin, er, H., könne sich nicht dazu entschließen, die „bundesrepublikanische Weltsenke“ zu betreten und müsse daher leider darauf verzichten, in K.s gewiß sehr respektables Kino zu kommen. „Bundesrepublikanische Weltsenke“ – der Terminus amüsierte das erwartungsvoll herangeeilte und wieder einmal enttäuschte Publikum ebenso wie es darin eine Spur von Hochmut zu erkennen das Recht zu haben glaubte. – „Später lebte ich fast ein Jahrzehnt lang an verschiedenen Orten der Bundesrepublik, die mir weiter und heller vorkam als mein Geburtsland; und konnte mich dort, anders als in Österreich, wo – es war eine Erfahrung – kaum jemand meine Sprache sprach, zuweilen sogar mit Leidenschaft einmischen (wenn ich auch oft dachte, dabei etwas anderes zu verraten). Es ist mir immer noch vorstellbar, dort zu leben; denn ich weiß, daß es nirgends sonst so viele von jenen ‚Unentwegten‘ gibt, die auf die tägliche Schrift aus sind; nirgends so viele von dem verstreuten, verborgenen Volk der Leser.“ So steht es dann 1980 in der „Lehre der Sainte-Victoire“. Ich merke nun an, daß ich bis zum Buch „Der Chinese des Schmerzes“ ein steter Handke-Leser war, danach, während der achtziger Jahre, seine Bücher nicht mehr kaufte, auch nicht las, erst zu Beginn der Neunziger wieder ein gewisses Gefallen an seiner Prosa finden konnte, nachdem ich mir „Versuch über den geglückten Tag. Ein Wintertagtraum“ in der Biberacher Stadtbücherei ausgeliehen hatte; aber danach las ich nichts mehr von ihm, obwohl ich nahe daran war, „Mein Jahr in der Niemandsbucht“ zu kaufen. – Letzten Sommer, 2001, entdeckte ich an den Klingelschildern eines Hauses im Biberacher Weg, den es in Berlin-Steglitz gibt, wo ich war, um einige Fotos zu machen und um einen Eindruck von dieser unscheinbaren Straße zu gewinnen, und von der ich von einem Anwohner erfuhr, daß Rosa Luxemburg für einige Zeit in ihr gewohnt hatte, den Namen „Handke“ und es kam mir gleich in den Sinn, was ich vor langer Zeit in der „Lehre...“ gelesen hatte: daß H. in seinen ersten Jahren in Ostberlin gelebt habe; und wie er einmal von Westberlin aus sich in seine Kindheitsgegend hineinerinnert hatte, und fragte mich, während ich zur S-Bahn-Station Attilastraße zurückging, die vor dem Biberacher Weg liegt, wo H.s gewohnt haben mochten. In Mitte?
- Heißer Sommertag. Abends, nach 21 Uhr, der halbe Mond, schartig, in der dunkelblauen Nacht, die noch nicht volle Nacht war.
17.6.2002

16
Jun

16.6.2002

Wie weit alles zurückliegt, und wie nah doch auch! „In weiter Ferne, so nah“ ..., dieser Wenders-Film gefiel mir, nebenbei sei es eingeschoben, nicht. Ich war ja Wenders-Fan, bis zum „Himmel über Berlin“. Fassbinder war der wichtigste, “sozial“ schärfste und unbestreitbar der produktivste (BRD-)deutsche Regisseur der siebziger Jahre, dem die größte Aufmerksamkeit unter allen „Autorenfilmern“ zuteil wurde, Herzog der visionärste, Schlöndorff der literaturverliebteste (was seinen Filmen nicht bekam), Klick der „amerikanischste“, aber Wenders der poetischste und sensibelste und deutscheste aus der Garde dieser Jahre, trotz – oder eben wegen – seiner Empfänglichkeit für amerikanische Themata, Meisterregisseure wie John Ford und Nicolas Ray und westernamerikanische und australische Landschaften, durch die in Autos gefahren wird. Road Movies wurden solche Filme, die er kinofähig machte, genannt. Ein Genre, das wieder in Vergessenheit geraten ist und höchstens, aber welcher Kinogeher achtet heute auf solch ein Detail, als Name von Wenders‘ Produktionsfirma noch lebt. Ein Deutscher vom deutschesten aller Flüsse, der sozusagen mithilfe seiner Filme aus den bundesdeutschen Alltagsszenen emigrierte (und dann ging er ja auch nach Kalifornien), denen er – auch indem er Texte von Handke „befilmte“ – mit langen Einstellungen eine bisher nicht für möglich gehaltene stille Intensität gab. In „Alice in den Städten“, „Falsche Bewegung“ und „Im Lauf der Zeit“ konnte man Bundesdeutschland mit frisch geöffneten Augen sehen. „Alice in den Städten“ von 1973 sah ich im Kino neben dem Stuttgarter Schloßplatz zum ersten Mal und zum zweiten Mal in der Wim Wenders-Retrospektive im „Sternchen“ in Biberach, 1978. Rüdiger Vogler und das kleine Mädchen, das Vogler in New York über den Weg gelaufen war, fuhren in der Wuppertaler Schwebebahn; bei dieser Szene war mir, als könnte auch ich irgendwo im Hintergrund ihnen Weg kreuzen, zufälliger Passant mit langen Haaren, 1973 unterwegs zu Ronald M. Hahn. Stattdessen stand Rüdiger Vogler zu Beginn der Achtziger in der Karpfengasse auf dem schmalen Bürgersteig, als ich aus dem Schreibwaren- Zeitschriften- und Lottoladen Lau heraustrat, in dem ich als Jugendlicher meine Science Fiction- und Western-Heftchen geholt hatte, nun jedoch mit der „Zeit“ unterm Arm ihn verließ und Vogler in ihn hineingehen wollte. Dieser Schauspieler mit den meistens stoischen Gesten und dem unbewegten Gesichtsausdruck, der sich unerwartet in eine freundlich-verschmitzte Grimasse verwandeln konnte, war – für mich auf jeden Fall – einer der signifikanten Siebziger-Jahre-Filmschauspieler. Die Begegnung mit ihm – aus einer spontanen Laune heraus sprach ich ihn an, er murmelte etwas zurück – war nicht ganz überraschend, denn wir Filmliebhaber in der kleinen Stadt wußten ja, daß er aus einem kleinen Ort in der Nähe stammt. Darf ich erwähnen, daß auch verwandtschaftliche Beziehungen Gründe gaben, sich à Biberach aufzuhalten? Mit D., der Tochter des über die Große Kreisstadt hinaus anerkannten „Maleradvokaten“ Julius K. und der, wie die F.A.Z. unlängst schrieb, „besten Zeichnerin Deutschlands“, Romane-Holderried K., lebt er in Paris. „D. stammt aus einer schwäbischen Kleinstadt und macht Kleider in Paris. (...) Ihre Eltern gehören zum ‚verborgenen Volk‘, und sie kennt die Bilder, nicht nur als Beiwerk, von Anbeginn.“ Peter Handke schrieb das in seiner Schrift „Die Lehre der Sainte-Victoire“, ein Buch, das ich schon gelesen hatte, als der Schauspieler mir fast im Weg stand und ich ihm.
- Am früheren Vormittag vom Osten her Licht, mittags Verdüsterung, Regen wäre zu erwarten gewesen, der jedoch nicht fiel, ab dem Nachmittag mild-warmer hellsonniger Sommertag.
16.6.2002

15
Jun

15.6.2002

Ich flipperte im Winter und im Sommer, im Herbst und im Frühjahr. Es ging selten eine Woche ins oberschwäbische Land, in der ich nicht flipperte. "Ich geh mal’n bißchen flippern“ oder „Ich war beim Flippern“ waren so Sätze, die ich zu Falk, Gerd, Herbert, zu Kiki, Frank, zu anderen beiläufig von mir gab, um zu erklären, woher ich eben kam, wenn ich mich schon am frühen Abend in den „Strauß“ setzte oder wohin ich zu gehen beabsichtigte, wenn es mir im „Strauß“ zu langweilig wurde. Oft ging ich direkt von zuhause zum Flippern und Kickern; am späten Vormittag, so daß ich gegen dreizehn Uhr wieder in meinem Zimmer war, um zu Mittag zu essen, und am späten Nachmittags, manchmal sowohl als auch, wenn wieder die Unruhe, die ich spürte, mir zu verstehen geben wollte, daß ich über Lektüren und Manuskripten „das Leben“ versäume. Als ich bei der EVS arbeitete, ging ich nach dem Arbeitstag zum Kickern und Flippern; nicht jeden Abend, natürlich nicht. Doch schon auch. Als ich meinen Zivildienst Tag um Tag hinter mir ließ, führten meine Schritte mich vom Kreiskrankenhaus zum Marktplatz und dort in die Spielhalle hinein. Ich flipperte mit Genossen, Sympathisanten und Nichtgenossen. Mit Hans-Peter K., den ich seit 1972 kannte, als Uli W. und ich die SDAJ-Gruppe aufbauten und uns nicht scheuten, auch Mitglieder einer katholischen Jugendgruppe, von deren Existenz wir erfahren hatten und bei der wir potentielle Mitmacher bei unseren linken Dingen vermuteten (es war dann auch so), und Hans-Peter K. war damals einer aus der katholischen Gruppe, der aber später bei uns nie Mitglied wurde, traf ich mich mittags zum Tischfußballspielen, ohne daß wir uns definitiv verabredet hätten (auch das kam vor), wenn er, der in einem Zahnlabor in der Innenstadt eine Ausbildung zum Zahntechniker machte, seine Mittagspause hatte. Er war mittelgroß, nicht schön, nicht häßlich, mit offenem Wesen, stets gut aufgelegt und munter. Ich unterhielt mich gern mit ihm und kickerte auch gern mit ihm, denn er konnte kickern wie ich es konnte, gut bis hervorragend; so spielten wir fünf bis acht Partien hintereinander, bis er zur Arbeit mußte. Uns abwechselnd steckten wir die Münzen in den Kicker. Wir hatten Spaß. Ich flipperte und kickerte dann vor allem aus erotischen Gründen, denn ein großer schlanker Typ mit langen glatten Haaren und einem hübschen, eine Spur ins Feminine weisenden Gesicht eines Tags stand eines Tages in der Spielhalle an einem der Kästen, zwei junge Typen, die ich oft als seine Begleiter sehen sollte, die aber für mich uninteressant waren, standen daneben; mit ihnen als Partnern flipperte er, auch er hatte seinen Flipperfavoriten, dieser stand als letzter der Reihe in der stickigen Tiefe des Raums. Dieser Typ hatte es mir angetan, der hatte mein kühles Herz berührt. Bis zum Herbst 1974 war er, vor allen anderen Gründen, denn so mancher Knackarsch steckte dort in knallengen Jeans und, sommers, Shorts, die einen verstohlenen Blick wert waren, die Gesichter darüber hingegen selten, der schöne Grund meiner regelmäßigen Anwesenheit an diesem miefigen Ort, denn Flippern und Kickern ermöglichten mir, Blicke auf ihn zu werfen; Nebenbeiblicke, scheinbare, von denen ich hoffte, er würde sie nicht bemerken und gleichzeitig hoffte, er würde sie bemerken. Vielleicht hatte er sie auch bemerkt und machte sich seinen Gedanken, aber er tat nichts, was ich als positives Zeichen hätte deuten können. Nie sprach ich ihn an. Nur einmal, als ich, womöglich mit Hans-Peter K., kickerte, Monate waren schon verstrichen, seit ich ihn zum ersten Mal gesehen hatte, kamen wir uns für drei Sekunden näher. Der Holzball wurde während des Spiels aus dem Kickerkasten geschleudert, kullerte zwischen vorbeigehenden Beinen in die Richtung des am Ende der Reihe stehenden Flipperautomatens, und ich hatte im Spiel wie abwesend rasche Blicke in jene Richtung geworfen, und nun wußte ich in dieser besonderen Sekunde, als ich sah, wohin der Ball gerollt war, nicht, was ich tun würde, würde ich meine Zurückhaltung endlich aufgeben, und ging die vier Schritte hinüber, und der hübsche Große mit den langen glatten Haaren hatte sich schon gebückt und den Ball aufgehoben und reichte ihn mir mit einem freundlichen Lächeln. Ich sagte ein „Danke“ und lächelte zurück, das Herz klopfte, ich wandte mich, wie leicht benommen, um, warf den Ball in den Tischfußballkasten, wir kickerten weiter. Ich war abwesend und verlor. Ich war ja so bescheuert. In den Wochen vor oder nach diesen Augen-Blicken kam ich sogar ins Gespräch mit einem der beiden Freunde des Hübschen, und auch diese Möglichkeit, über ihn mich ihm bekannt zu machen, versäumte ich; ich traute mich nicht und verfluchte meine Hemmungen. Dafür setzte ich mich dann im Frühsommer `74 an die Olivetti-Reiseschreibmaschine und begann, das ominöse Zwicken in der rechten Bauchseite, Blinddarmseite, spürte ich schon, jenen längeren Text, „Die Formierung der Gefühle“, den ich den Sommer hindurch schrieb, den die Bewunderung des Hübschen aus der nahen Ferne initiierte. Ich sublimierte eben. Ich sah den Jungen sporadisch auch im „Strauß“. Schrieb und konnte es nicht glauben, wie verkorkst ich war. Summer was gone, die unerklärlichen Schmerzen waren, so unerklärlich, wie sie sich eingenistet hatten, wieder fort, ich war Student in Stuttgart. Ich sah den Hübschen danach vielleicht alle fünf Jahre zufällig irgendwo in Biberach, längst lag die Spielhallenzeit hinter uns; auch er war geblieben, er hatte sich offenbar verheiratet. Das zu bemerken entlastete mich – sofern man sich nach so langer Zeit noch entlastet fühlen kann – von meinem Gefühl des damaligen Versäumnisses; „es wäre ja doch nichts geworden“.
- Zunächst Vormittagssonne, die von einem Regengrau mit Schauer (große Tropfen) verscheucht wurde. Langsam Aufhellung, Zwischenlicht, die Luft warm-feucht. Das Sonnenlicht strahlte dann durch, etablierte schönes Wetter, Wind kühlte die Fast-Hitze. Nachmittags bis in den Abend schwul (ab Motzstraße).
15.6.2002
Klaus-Dieter Diedrich (1951-2006): "Die Biberacher Zeit"

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Als Biberacher, der K.D. kannte und als bekennender...
Tadellöser - 20. Dez, 13:02

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