Die Biberacher Zeit
Die Biberacher Zeit nannte K. D. Diedrich seine groß angelegte Roman-Autobiographie, die im Druck gegen 700 Seiten ausmachen würde.
„Absicht war“, so Diedrich, „jeden Tag einen Text zu schreiben“. In die Erinnerungssequenzen und Tagesnotate, die von den 50er Jahren bis 2002 reichen, finden sich Zeitdokumente, Fotos und alte eigene Texte eingestreut. Durch die offene Form, die sich bewusst dem Strom der Erinnerungen überläßt, verdeutlicht der Autor, dass alle Erinnerung Konstruktion ist; zugleich zieht er damit die Konsequenz aus den Fallen einer literarischen Gattung, die wie keine andere für Selbststilisierung und Selbstbespiegelung anfällig macht. „Die Biberacher Zeit“ stellt so eine gelungene und reflektierte Suchbewegung nach der eigenen Lebenszeit dar. Schwerpunkte sind Kindheit und Adoleszenz, die Probleme der persönlichen und politischen Bewusstwerdung in der Provinz sowie die Herausbildung intellektueller und künstlerischer Neigungen. Diedrichs Lebens-Erzählung lässt sich aber ebenso gut als
exemplarische Soziografie und „Chronik“ einer Kleinstadt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lesen, deren trügerischer Idylle er sowohl erliegt als auch widersteht und deren soziale und politische Realität er mit der sensiblen Hellsichtigkeit des Außenseiters beschreibt.
„Absicht war“, so Diedrich, „jeden Tag einen Text zu schreiben“. In die Erinnerungssequenzen und Tagesnotate, die von den 50er Jahren bis 2002 reichen, finden sich Zeitdokumente, Fotos und alte eigene Texte eingestreut. Durch die offene Form, die sich bewusst dem Strom der Erinnerungen überläßt, verdeutlicht der Autor, dass alle Erinnerung Konstruktion ist; zugleich zieht er damit die Konsequenz aus den Fallen einer literarischen Gattung, die wie keine andere für Selbststilisierung und Selbstbespiegelung anfällig macht. „Die Biberacher Zeit“ stellt so eine gelungene und reflektierte Suchbewegung nach der eigenen Lebenszeit dar. Schwerpunkte sind Kindheit und Adoleszenz, die Probleme der persönlichen und politischen Bewusstwerdung in der Provinz sowie die Herausbildung intellektueller und künstlerischer Neigungen. Diedrichs Lebens-Erzählung lässt sich aber ebenso gut als
exemplarische Soziografie und „Chronik“ einer Kleinstadt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts lesen, deren trügerischer Idylle er sowohl erliegt als auch widersteht und deren soziale und politische Realität er mit der sensiblen Hellsichtigkeit des Außenseiters beschreibt.
19.12.
Ein wichtiges Projekt!