22.9.2002
Heute Bundestagswahl. Lange gezögert, ob ich wählen gehen soll. Ging mittags doch, einem schnellen Impuls nachgebend, hinüber in die Rheinsberger Straße, in ein eng wirkenden Backsteingymnasium, das zwischen die Wohnhäuser gezwängt ist, hinein, wählte PDS. Brachte einen Brief zur Poststelle im Bahnhof Friedrichstraße (wie der sich verändert hat!) und fuhr mit der Tram zur Haltestelle, stieg dort aus, ging nach Ablieferung des Briefes, den zugeklappten Schirm in der Rechten, durch Mitte zum Koppenplatz, wo ich mir in einer Konditorei an manchen Sonntagen Tortenstücke hole, die ich – nach einem Gang durch die Ackerstraße und an der Schule vorbei, die an der Elisabethkirchstraße steht (weißer Putz bröckelt an ihr seit Jahren ab) und nach dem fortgesetzten Spaziergang in feuchter Luft, denn es regnete zeitweilig recht heftig, durch die Strelitzer Straße und die Anklamer Straße hinauf in die Brunnenstraße, dort ins erste Haus rechts hineingehend (neben dem ein Brachplatz, der eine verwilderte Müllhalde ist, liegt), durch das Vorderhaus gehend, durch den Fahrradhof ins Hinterhaus („Seitenflügel“ offiziell) eintretend und zu meiner Wohnungstür kommend, die ich aufschloß, nach Ablegen von Trenchcoat (unübliches Kleidungsstück im Osten von Berlin) und Basecap, nachdem ich mir einen starken Kaffee gemacht hatte – genüßlich verzehrte. (Aber gehört das zur „Biberacher Zeit“?) Dann den ganzen Abend Wahl geguckt und über die Biberacher Situation kein Wörtchen auf’s Papier gebracht.
- Regen, kühl, herbstlich.
22.9.2002
- Regen, kühl, herbstlich.
22.9.2002
22.09.