25.5.2002
Im Frühjahr `74 ließ ich den weißen Mantel machen. Das hatte mit den Spätwestern von Leone, Corbucci, Peckinpah zu tun. In ihren Filmen – „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Leichen pflastern seinen Weg“, „The Wild Bunch“ – trugen Gute wie Böse, eher die Bösen, lange braune oder beige Staubmäntel. Die Beigen traten eher in den Parodien auf diese Western auf, in den Westernkomödien mit Terence Hill und Bud Spencer. Die sahen wir auch, im „Ringtheater“, denn die Kinobetriebe K. an der Waldseer Straße arbeiteten mit den Verleihen, die diese Filme in die Kinos brachten, nicht zusammen. Falk, Gerd und ich amüsierten uns nach den Vorstellungen (in rascher Folge wurden diese Verjuxungen der todernst, im wörtlichen Sinn, gemeinten „Spätwestern“ Anfang der Siebziger gedreht) im „Strauß“ über die blöden Sprüche, die so „cool“ – das Wort war noch nicht so sehr in Mode wie heute, da jeder Hennenfurz für cool erklärt wird – von der Kinobildwand kamen. „Rauch `ne Zigarre, kannst du besser kacken“; bezeichnenderweise fällt mir nur dieser Spruch ein ..., den Falk gerne zitierte, womit ich ihm – wo steckt er?! – nichts unterstellen möchte; sozusagen ... Bei Bier (für Gerd und mich) und Zigaretten (für Falk und mich) im „Strauß“ gewannen wir eines Abends Gefallen an der Idee, uns solche Westernmäntel anfertigen zu lassen und in ihnen in Dreierformation nebeneinander durch die Altstadtgassen zu schreiten, wiegenden Schritts. (Gerd K., den engsten Freund von Falk B., hatte ich ein Jahr zuvor, während der Zivildienstzeit, kennen gelernt; einen hoch gewachsenen schlanken Typ, gut aussehend, lange gepflegte Haare, die auch ihm in leichten Wellen über die Schultern fielen. Er stammte aus Wuppertal, was mich, als Falk mir das sagte, unverzüglich an eine Mitfahrgelegenheit denken ließ, denn in Wuppertal stand eine SFT-Konferenz an. Außerdem hatte ich Wuppertal-Elberfeld schon 1971, irgendwann einige Zeit nach dem Abitur, besucht, das heißt: Ronald M. Hahn, der mit seiner jungen Frau noch nicht dort gewohnt hatte, wo er nun unverrückbar seit dreißig Jahren wohnt. War in der Schwebebahn gefahren. Erzählte Gerd K. an einem Abend im „Strauß“ vom „Waldschlößchen“ auf einer Anhöhe über dem Wuppertaler Tal. Dort hatten wir SFT-ler gesessen, die nächsten Ausgaben konzipiert. Er fuhr aber nicht zu seinen Eltern, ich nahm den Zug.)
Mit einer Skizze des Mantels ging ich zum Schneider Wagenhals am Kirchplatz, zwei Stufen hinunter in seine zwei kleinen Räume, dem Kirchenschiff genau gegenüber, von ihm durch den Platz getrennt, und bestellte das Teil. W. war ein kleiner älterer Herr mit höflichen Manieren und einer knubbeligen Nase im gefurchten, runden Gesicht. Ich erklärte ihm meine Vorstellungen. Er zeigte mir Stoffe. Ich wählte einen ziemlich hellen und festen. Er nahm meine Maße und sagte, ich solle in einer Woche hereinschauen.
- Wechselhaftes Wetter; vormittags graue Wolken, dann sonnig, nachmittags Eintrübung und dann Regen, der nicht für lange fiel; spät in der Nacht erst wieder. Feucht-warm die Luft.
25.5.2002
Mit einer Skizze des Mantels ging ich zum Schneider Wagenhals am Kirchplatz, zwei Stufen hinunter in seine zwei kleinen Räume, dem Kirchenschiff genau gegenüber, von ihm durch den Platz getrennt, und bestellte das Teil. W. war ein kleiner älterer Herr mit höflichen Manieren und einer knubbeligen Nase im gefurchten, runden Gesicht. Ich erklärte ihm meine Vorstellungen. Er zeigte mir Stoffe. Ich wählte einen ziemlich hellen und festen. Er nahm meine Maße und sagte, ich solle in einer Woche hereinschauen.
- Wechselhaftes Wetter; vormittags graue Wolken, dann sonnig, nachmittags Eintrübung und dann Regen, der nicht für lange fiel; spät in der Nacht erst wieder. Feucht-warm die Luft.
25.5.2002
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