6.3.2002
Irgendwann im März 1976, Monatsmitte vielleicht, beschloß ich spontan, in die Karpfengasse 24 in der Altstadt von Biberach einzuziehen. Diese WG war mir wohlbekannt, seit 1974 war ich dort schon ein und aus gegangen. Ich engagierte Heinrich S., Peter W. und wen noch?, und wir fuhren in Heinrichs VW-Bus nach Stuttgart in die Senefelderstraße und holten meine Möbel ab, die ich in meinem Zimmer der Wohngemeinschaft, die wir erst am Ende des vergangenen Sommers dort zu dritt, eigentlich zu viert, denn U. lebte mit B. zusammen, gelassen hatte, als ich Ende Oktober Hans-J. F.-U., SPD-Lehrer und Kopf der WG, mitgeteilt hatte, daß ich vorerst wieder in Biberach wohnen würde. (Die arme lebenslustige B., sie heiratete später in München, ist seit viereinhalb Jahren tot; Krebs.) Die Möbel – Schreibtisch, Bett, jenes, in dem ich noch heute schlafe, Matratzen, Stühle, Stehlampe und zwei oder mehr andere Sachen – waren in einem Kellerverschlag zusammengedrängt worden, in meinem ehemaligen Zimmer entdeckte ich den alten Ledersessel, den der neue Bewohner inzwischen gerne seinem Inventar zugeordnet hatte, und die geschnitzte große Sitztruhe. Den Sessel nahm ich an mich (der Bewohner des Zimmers war nicht anwesend, so erübrigten sich eventuelle Seltsamkeiten), die Truhe überließ ich Hajo als Zahlung für meine ausstehende Miete von drei Monaten; denn danach war das Zimmer – ich wußte nichts davon, aber so war es mir kostengünstig lieb – jemand anderem zugesprochen worden; im August oder September hatte ich es zumindest in Teilen selbst gestrichen, rosa zog sich eine vielleicht fünfzehn Zentimeter hohe Wandfußleiste um die Ecken. Hans-J. akzeptierte, den Rest, so versprach ich, würde ich irgendwann später zahlen – was nie geschah. Ich war das gute Stück los und wir fuhren, wäßrige Schneeflocken sanken über die Autobahn, zurück nach Biberach. Heinrich, stämmig und rustikal, wie er war (und ist), und Peter, eher das Gegenteil, schleppten den Schreibtisch die Treppe hinauf in das Zimmer im ersten Stock, der dritte Begleiter, sofern es einen gab, und ich kümmerten uns um die kleineren Gegenstände. Ich gab jedem die vereinbarte Summe und war Mitglied der „Karga“. Von nun an ging’s bergab.
- Das Grau des heutigen Tages war drückender als das gestrige. Nur für wenige Augenblicke drang vormittags Sonnenlicht durch. Nachmittags Regen in dicken Tropfen, der dann aufhörte.
6.3.2002
- Das Grau des heutigen Tages war drückender als das gestrige. Nur für wenige Augenblicke drang vormittags Sonnenlicht durch. Nachmittags Regen in dicken Tropfen, der dann aufhörte.
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06.03.