10
Jan

10.1.2002

Es ist nun wirklich nichts, was die Welt, also die, die auf ihr herumrennen und -stolpern, zu größerer Aufmerksamkeit verpflichten würde, wenn man über irgend jemanden beiläufig feststellt, daß man sich schwer täte, wollte man in seinem – noch oder schon gelebten – Leben irgend etwas Belangvolles entdecken oder wenigstens Anfänge und Ansätze dazu, die, mit einigem gutem Willen, so zusammengebracht werden könnten, daß eine absehbare Tendenz hin zu diesem Gehaltvollen entdeckt würde, aber wenn man selbst dieser Mann ist, der so über sich denken muß, weil er sich einen Rest von Ehrlichkeit und Eigenkritik bewahrt hat (das wird hoch gelobt, ist aber, wenn schon von Ehrlichkeit gesprochen werden soll, nur schädlich), dann sieht die Sache anders aus, denn plötzlich beschleicht einen das unschöne Gefühl (und ist es nur ein Gefühl, dann hat man ja doch etwas Glück), daß die eben noch gleichgültige Welt sich herumdreht und mit hochgezogenen Brauen, womöglich sogar ein Spur spöttisch, einen Blick heranwirft, unter dem man unwillkürlich den Kopf zwischen die Schultern zieht.
- Naß, kalt, grau, kein Funken Blau.
10.1.2002
Klaus-Dieter Diedrich (1951-2006): "Die Biberacher Zeit"

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